Dienstag, 28. Juni 2005
Gelesen: Orson Scott Card - Das große Spiel und Sprecher für die Toten
Aus dem Klappentext: "Andrew 'Ender' Wiggins ist sechs Jahre alt, als er zur Kampfschule kommt. Dort spielt er Computerspiele. Ender ist das Ergebnis eines genetischen Experiments; er ist - so hofft man - das militärische Genie, das die Erde braucht, um im Kampf gegen einen übermächtigen Feind bestehen zu können."
Obwohl er für diese beiden Romane den "Hugo" und den "Nebula" Award bekommen hat, scheint mir Card in Deutschland ein recht unbekannter Autor zu sein. Ich selbst bin auf dem Umweg über seine beiden hervorragenden, aber leider nur in englischer Sprache vorliegenden Bücher über das Schreibhandwerk, "How to write Science Fiction and Fantasy" und "Character and Viewpoint", auf ihn gestoßen. Dann habe ich seine Website entdeckt, wo er im Forum selbst fleißig mitliest und -schreibt und Fragen seiner Fans ausführlich beantwortet. Dort war unter anderem zu erfahren, dass Wolfgang Petersen daran gegangen ist, Cards ersten großen Erfolg zu verfilmen: "Enders Game" (EG), dt. "Das große Spiel". Grund genug für mich, dieses Buch einmal zu lesen.
Um es kurz zu machen: Es hat sich gelohnt. EG gilt vielen zu Recht schon als ein Klassiker der SF. Card erzählt seine Geschichte hier von der ersten Seite an spannend, klar und unterhaltsam, ohne platt zu wirken. Vor allem zeigt er aber ein beachtliches Einfühlungsvermögen. Die Innenbetrachtungen seiner Charaktere, die Kämpfe, die sie mit sich selbst ausfechten müssen aufgrund der immer wieder neuen unerwarteten Herausforderungen, vor die Card sie stellt, zeugen von tiefer psychologischer Einsicht des Autors. Zugleich verfügt er über die stilistische Sicherheit und Ausdrucksfähigkeit, die nötig sind, den Leser all dies erfahren zu lassen.
Der Nachfolger, "Sprecher für die Toten", beweist die stilistische Wandlungsfähigkeit Cards. Er ist komplexer, zunächst vielleicht weniger eingängig als EG, meines Erachtens diesem aber an visionärer Kraft, Erfindungsreichtum (etwa, was die neue außerirdische Rasse betrifft, auf die die Menschheit stößt) und sogar Charakterzeichnung noch überlegen.
Thumbs up, Lesebefehl für beide Romane!
Obwohl er für diese beiden Romane den "Hugo" und den "Nebula" Award bekommen hat, scheint mir Card in Deutschland ein recht unbekannter Autor zu sein. Ich selbst bin auf dem Umweg über seine beiden hervorragenden, aber leider nur in englischer Sprache vorliegenden Bücher über das Schreibhandwerk, "How to write Science Fiction and Fantasy" und "Character and Viewpoint", auf ihn gestoßen. Dann habe ich seine Website entdeckt, wo er im Forum selbst fleißig mitliest und -schreibt und Fragen seiner Fans ausführlich beantwortet. Dort war unter anderem zu erfahren, dass Wolfgang Petersen daran gegangen ist, Cards ersten großen Erfolg zu verfilmen: "Enders Game" (EG), dt. "Das große Spiel". Grund genug für mich, dieses Buch einmal zu lesen.
Um es kurz zu machen: Es hat sich gelohnt. EG gilt vielen zu Recht schon als ein Klassiker der SF. Card erzählt seine Geschichte hier von der ersten Seite an spannend, klar und unterhaltsam, ohne platt zu wirken. Vor allem zeigt er aber ein beachtliches Einfühlungsvermögen. Die Innenbetrachtungen seiner Charaktere, die Kämpfe, die sie mit sich selbst ausfechten müssen aufgrund der immer wieder neuen unerwarteten Herausforderungen, vor die Card sie stellt, zeugen von tiefer psychologischer Einsicht des Autors. Zugleich verfügt er über die stilistische Sicherheit und Ausdrucksfähigkeit, die nötig sind, den Leser all dies erfahren zu lassen.
Der Nachfolger, "Sprecher für die Toten", beweist die stilistische Wandlungsfähigkeit Cards. Er ist komplexer, zunächst vielleicht weniger eingängig als EG, meines Erachtens diesem aber an visionärer Kraft, Erfindungsreichtum (etwa, was die neue außerirdische Rasse betrifft, auf die die Menschheit stößt) und sogar Charakterzeichnung noch überlegen.
Thumbs up, Lesebefehl für beide Romane!
wuff, 10:53h
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