Dienstag, 28. Juni 2005
Gelesen: Raymond Feist - Der verwaiste Thron (Midkemia 2)
Nun habe ich mich auch durch den zweiten Band dieser verschiedentlich hochgelobten Fantasy-Saga gequält, blieb erneut etwa zur Mitte stecken und schob erst einmal andere Lektüre ein, bevor ich mich zur zweiten Hälfte durchringen konnte. Abgesehen von erneut langweilig geschriebenen Politik-Intrigen-Passagen konnte Feist wieder nicht die Finger von etwas lassen, was er nun wirklich gar nicht, aber auch überhaupt nicht kann: Liebesszenen.
"Da ist doch diese kleine Katala. Sie hat ein Auge auf dich geworfen, glaube ich."
Mit brennenden Wangen warf Pug ein Kissen nach seinem Freund. "Ach, halt den Mund und schlaf."
Laurie unterdrückte ein Lachen.
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Sie bedeckte ihren Mund, um ein Kichern zu verbergen, denn obwohl das Zimmer nicht beleuchtet war, konnte sie seinen Kummer erkennen. "Was ich meine ist... ich... es tut mir leid. Es tut mir leid, was ich getan habe. Oder nicht getan habe..."
Sie brachte ihn zum Schweigen, indem sie die Fingerspitzen auf seinen Mund legte. Dann schob sie einen Arm um seinen Hals und zog seinen Kopf zu sich herab. Sanft küßte sie ihn, und dann sagte sie: "Dummkopf. Nun geh und mach die Tür zu."
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Sie küßte ihn, und bald hatten sie wieder alle Gedanken an schreckliche, fremdartige Dinge vergessen und waren sicher an dem Ort, den alle Liebenden kennen. In den restlichen Nachtstunden fanden sie Vergnügen aneinander und entdeckten eine Tiefe von Gefühlen, wie sie beiden neu war.
Pug (...) wurde fortgerissen von neuen Gefühlen, von einem Meer des Entzückens. Er verstand es nicht völlig, zweifelte aber nicht daran, daß das, was er für Katala empfand, realer, stärker, verlockender war als das verwirrte Sehnen, das er gefühlt hatte, als er mit Carline beisammen war.
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*Schauder* - Das wird an Sissihaftigkeit nur noch übertroffen von den Liebesszenen in Star Wars.
Ich will Feist zu Gute halten, dass er dem Leser mit dem zweiten Band eine gute Ausstiegsmöglichkeit bietet. Am Ende sind Pug und Laurie wieder zu Hause in Midkemia, zurück aus der Sklaverei in Kelewan. Pug ist ein großer Magier geworden und hat eine hübsche Frau und Kind, sein früherer Freund Thomas ist inzwischen ein großer Krieger und Ehemann der Elbenkönigin, und Laurie hat sich in Prinzessin Carline verguckt. Nach einigen Schlachten und einer aufgrund der Eigenpläne eines mysteriösen Magiers missglückten Friedensverhandlung ist der Spalt zwischen den beiden Welten wieder geschlossen, was bedeutet: Zwar sind die beiden Welten immer noch verfeindet, aber der Feindkontakt ist unmöglich geworden. Von mir aus können nun alle bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Immerhin: Zwei Bände habe ich geschafft. Ganz furchtbar kann es nicht gewesen sein. Zumindest nicht ganz so furchtbar wie Terry Goodkinds "Schwert der Wahrheit". Davon schaffte ich den ersten Band etwa bis zur Hälfte, bevor ich mich mit Grausen abwenden musste ob der Primitivität und Plattheit seines Stils. Selten so etwas Stümperhaftes gelesen.
"Da ist doch diese kleine Katala. Sie hat ein Auge auf dich geworfen, glaube ich."
Mit brennenden Wangen warf Pug ein Kissen nach seinem Freund. "Ach, halt den Mund und schlaf."
Laurie unterdrückte ein Lachen.
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Sie bedeckte ihren Mund, um ein Kichern zu verbergen, denn obwohl das Zimmer nicht beleuchtet war, konnte sie seinen Kummer erkennen. "Was ich meine ist... ich... es tut mir leid. Es tut mir leid, was ich getan habe. Oder nicht getan habe..."
Sie brachte ihn zum Schweigen, indem sie die Fingerspitzen auf seinen Mund legte. Dann schob sie einen Arm um seinen Hals und zog seinen Kopf zu sich herab. Sanft küßte sie ihn, und dann sagte sie: "Dummkopf. Nun geh und mach die Tür zu."
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Sie küßte ihn, und bald hatten sie wieder alle Gedanken an schreckliche, fremdartige Dinge vergessen und waren sicher an dem Ort, den alle Liebenden kennen. In den restlichen Nachtstunden fanden sie Vergnügen aneinander und entdeckten eine Tiefe von Gefühlen, wie sie beiden neu war.
Pug (...) wurde fortgerissen von neuen Gefühlen, von einem Meer des Entzückens. Er verstand es nicht völlig, zweifelte aber nicht daran, daß das, was er für Katala empfand, realer, stärker, verlockender war als das verwirrte Sehnen, das er gefühlt hatte, als er mit Carline beisammen war.
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*Schauder* - Das wird an Sissihaftigkeit nur noch übertroffen von den Liebesszenen in Star Wars.
Ich will Feist zu Gute halten, dass er dem Leser mit dem zweiten Band eine gute Ausstiegsmöglichkeit bietet. Am Ende sind Pug und Laurie wieder zu Hause in Midkemia, zurück aus der Sklaverei in Kelewan. Pug ist ein großer Magier geworden und hat eine hübsche Frau und Kind, sein früherer Freund Thomas ist inzwischen ein großer Krieger und Ehemann der Elbenkönigin, und Laurie hat sich in Prinzessin Carline verguckt. Nach einigen Schlachten und einer aufgrund der Eigenpläne eines mysteriösen Magiers missglückten Friedensverhandlung ist der Spalt zwischen den beiden Welten wieder geschlossen, was bedeutet: Zwar sind die beiden Welten immer noch verfeindet, aber der Feindkontakt ist unmöglich geworden. Von mir aus können nun alle bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Immerhin: Zwei Bände habe ich geschafft. Ganz furchtbar kann es nicht gewesen sein. Zumindest nicht ganz so furchtbar wie Terry Goodkinds "Schwert der Wahrheit". Davon schaffte ich den ersten Band etwa bis zur Hälfte, bevor ich mich mit Grausen abwenden musste ob der Primitivität und Plattheit seines Stils. Selten so etwas Stümperhaftes gelesen.
wuff, 11:30h
... comment ...
sid,
Montag, 11. Juli 2005, 14:39
Wußte gar nicht, daß die so hochgelobt sind. Hab davon alle Bände (geschenkt bekommen) und auch durchgestanden. Einsteigen kann man bei jedem Band, wird gut am Anfang noch mal alles erklärt. Allerdings bin ich bei der Wahl meiner Fahrlektür nicht sehr wählerisch, wenn es 2x/Woche 3 Stunden nur die gleiche PampaLandschaft draußen gibt : )
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wuff,
Montag, 11. Juli 2005, 16:24
Hochgelobt...
...bezog sich etwa auf die für mich unverständlich vielen Fünf-Sterne-Kundenrezensionen für "Der Lehrling des Magiers" und "Der verwaiste Thron" bei Amazon sowie auf die "Beste-Fantasy-Romane"-Listen dort, in denen fast immer auch die Midkemia-Saga vorkommt.
Das "Immer-nur-die-gleiche-Landschaft"-Gefühl überkam mich eben gerade beim Lesen dieser Bücher ;-) Stattdessen empfehle ich an dieser Stelle mal die "Osten-Ard"- Saga sowie "Otherland" von Tad Williams.
Das "Immer-nur-die-gleiche-Landschaft"-Gefühl überkam mich eben gerade beim Lesen dieser Bücher ;-) Stattdessen empfehle ich an dieser Stelle mal die "Osten-Ard"- Saga sowie "Otherland" von Tad Williams.
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sid,
Montag, 11. Juli 2005, 16:46
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Dachte ich mir halt, war froh über neuerliche Lektüre, das neueste "Rad der Zeit" noch nicht da, das letzterschienene grad ausgelesen.
Die Kletterfreundin hatte ausgemistet und ich hab versucht zusammenhängende Bücher zu finden. Bei der Aktion kam ich auch zu meinem Harry Potter (Band 3). Kaufen tu ich selten Bücher - Platzmangel und viele Bücher sind nur 1x lesen wert, also bemüh ich sonst Bibliotheken (und spar Geld für wirkliche wirkliche "Habenmußbücher") .
Aber zeitweise mühsam ist diese Serie schon. Außerdem hab ich irgendwann aufgegeben nachzuschauen, wo sich wer gerade auf der Landkarte befindet *g*
Wie gesagt, für den "Zug/Ubahn/Bus und 3x Wartezeiten" Weg wars ausreichend. Zum Mitinsbettnehmen beim Krankdaniederlegen hats für mich auch nicht gereicht *gg*
Haben Sie alle 6 Bände?
Die Kletterfreundin hatte ausgemistet und ich hab versucht zusammenhängende Bücher zu finden. Bei der Aktion kam ich auch zu meinem Harry Potter (Band 3). Kaufen tu ich selten Bücher - Platzmangel und viele Bücher sind nur 1x lesen wert, also bemüh ich sonst Bibliotheken (und spar Geld für wirkliche wirkliche "Habenmußbücher") .
Aber zeitweise mühsam ist diese Serie schon. Außerdem hab ich irgendwann aufgegeben nachzuschauen, wo sich wer gerade auf der Landkarte befindet *g*
Wie gesagt, für den "Zug/Ubahn/Bus und 3x Wartezeiten" Weg wars ausreichend. Zum Mitinsbettnehmen beim Krankdaniederlegen hats für mich auch nicht gereicht *gg*
Haben Sie alle 6 Bände?
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wuff,
Mittwoch, 13. Juli 2005, 17:36
Nein, mir genügen die ersten beiden.
Aber wenn Sie die Ihren ebenfalls unter die "nur 1x lesen wert"-Kategorie einordnen, lege ich Ihnen Buchticket.de ans Herz. Dort können Sie diese durchaus auch gegen "Habenmussbücher" eintauschen. Und es kommt Ihrer Abneigung gegen das Kaufen von Büchern entgegen.
Wo klettern Sie denn?
Wo klettern Sie denn?
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