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Sonntag, 26. November 2006
Totensonntag: Von der Trauer um Sachen und um Menschen
Vor etwas über einem Jahr ist mein Auto gestorben. Fast zehn Jahre lang hat es mich tapfer durch die Gegend befördert, zu beruflichen Terminen und auch an Urlaubsorte. Dann hat es den Geist aufgegeben. Motorschaden. Die Reparatur hätte mehr gekostet als es noch wert war. Also: eine Autoverwertung angerufen - "Fünfzig Euro kann ich Ihnen dafür noch geben", na gut, von mir aus, hab' ich keine weiteren Scherereien damit.

Aber dann, als der nette Herr Autoverwerter den Haken ansetzt und mein treues Vehikel langsam auf seine Ladefläche zieht, wird es mir doch ein klein wenig mulmig in der Magengegend. "Da wird man schon ein bisschen wehmütig", sage ich, und er antwortet: "Ja, da sind auch schon Tränen geflossen."

Tränen? Da wird tatsächlich geweint um Sachen, um leblose Gegenstände? Welchen Grund hat es, dass uns daran so viel liegt? Es geht ja nicht nur um den Lieblingsteddy, den man als Kind immer mit sich herumgeschleppt hat. Es ist ja auch das Kuscheltier, das man als Erwachsener noch nicht wegschmeißen will, weil es schon der Mutter oder Großmutter gehörte. Oder das alte Familienerbstück, objektiv betrachtet unmodern und gar nicht besonders hübsch.

Es steckt eben Geschichte drin in diesen Dingen. Wir haben sie selbst mit Erinnerungen gefüllt, etwas von unserem Leben darin eingespeichert. Sie erinnern uns an unser eigenes Leben und an das Leben mit geliebten Menschen.

Heute am Totensonntag, oder besser: Ewigkeitssonntag, wird in protestantischen Gottesdiensten verstorbener Angehöriger gedacht. Ihre Namen werden vorgelesen, Gebete für sie gesprochen. Nehmen Sie heute doch mal einen Gegenstand zur Hand, einen mit Geschichten und Erinnerungen prall gefüllten.

Und ob Sie dabei dann lachen oder ob die Tränen fließen - seien Sie sich gewiss: Bei Gott bleiben all diese Erinnerungen erhalten und sicher aufbewahrt, wenn die Dinge und Sachen auch irgendwann kaputtgehen.
wuff, 10:01h

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