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Dienstag, 28. November 2006
Casino Banale
Der neue Bond scheint ja allenthalben recht gut anzukommen (vgl. z.B. das Urteil von Timo Hetzel in der Ausgabe 58 seines Podcasts "Filme und so" - http://www.filmeundso.de/podcast-58/478/)
Leider kann ich mich dem positiven Urteil nicht ohne Weiteres anschließen. Überraschend gut war in der Tat Daniel Craig; aus dem kann wirklich noch was werden :-) Bin jedenfalls gespannt auf weitere Bond-Filme mit ihm in der Hauptrolle. Aber:
- die zeitliche Inkonsistenz mit den übrigen Bond-Filmen hat mich in der ersten halben Stunde massiv gestört. Bond hat gerade Doppelnull-Status bekommen, sprich: die Story handelt vor allen anderen Filmen - er aber benutzt neueste Computer/Satelliten/Auto-Technik; M’s Mutter sieht offenbar genauso aus und arbeitete schon auf der gleichen Stelle - und wünscht sich dann noch scherzeshalber die Zeit des Kalten Krieges wieder herbei! Äh… sollte die nicht in vollem Gange sein, wenn Bond gerade am Anfang seiner Laufbahn steht? Erst nach einer halben Stunde konnte ich mich mit der “Paralleluniversums”-Idee, wie Timo Hetzel es nennt, anfreunden.
- Ich gehöre zu der nicht unbeträchtlichen Anzahl von Menschen, die damals die Körperwelten-Ausstellung boykottiert haben. Nun bekomme ich sie ohne Vorwarnung untergejubelt. Unschön.
- Voreilige Politiker fordern “Killerspiel”-Verbote, stören sich aber offenbar nicht an der überdeutlichen Darstellung abscheulicher Foltermethoden in Kino und TV. Daran dachte ich schon bei “24″ - eine Serie, die ich übrigens mit Begeisterung angesehen habe. Aber: Die Macher haben mit der ersten Staffel gezeigt, dass sie Spannung auch ohne solche derb-platt-drastischen Methoden erzeugen können, wie sie sie dann ab der 2. Staffel offenbar als notwendig erachteten.
- Die Handlung von "Casino Royale" erschien mir etwas konfus. Der Film verzettelt sich irgendwo auf dem Weg zwischen missglückter Aktienspekulation, vereiteltem Terroranschlag, millionenschwerem Pokerspiel und dem Versuch, Charaktereigenschaften des Doppelnull-Agenten durch die Geschehnisse am Anfang seiner Laufbahn zu erklären.
- Ach ja, fast schon verdrängt: Dieser Liebesdialog zwischen Bond und seinem Girl gegen Ende des Films hätte fast von George Lucas sein können. Sah schon vor meinem geistigen Auge Daniel Craig ein Laserschwert zücken…
Nichtsdestotrotz: Spektakuläre Verfolgungsjagd zu Fuß am Anfang, fesselnde Action bei der Vereitelung des Anschlags auf das Flugzeug, eine spannend in Szene gesetzte Pokerpartie (wobei das sicherlich wieder Geschmackssache ist) - und eben ein wirklich guter Daniel Craig. Sagen wir mal - mit gutem Willen - drei von fünf Punkten.
Leider kann ich mich dem positiven Urteil nicht ohne Weiteres anschließen. Überraschend gut war in der Tat Daniel Craig; aus dem kann wirklich noch was werden :-) Bin jedenfalls gespannt auf weitere Bond-Filme mit ihm in der Hauptrolle. Aber:
- die zeitliche Inkonsistenz mit den übrigen Bond-Filmen hat mich in der ersten halben Stunde massiv gestört. Bond hat gerade Doppelnull-Status bekommen, sprich: die Story handelt vor allen anderen Filmen - er aber benutzt neueste Computer/Satelliten/Auto-Technik; M’s Mutter sieht offenbar genauso aus und arbeitete schon auf der gleichen Stelle - und wünscht sich dann noch scherzeshalber die Zeit des Kalten Krieges wieder herbei! Äh… sollte die nicht in vollem Gange sein, wenn Bond gerade am Anfang seiner Laufbahn steht? Erst nach einer halben Stunde konnte ich mich mit der “Paralleluniversums”-Idee, wie Timo Hetzel es nennt, anfreunden.
- Ich gehöre zu der nicht unbeträchtlichen Anzahl von Menschen, die damals die Körperwelten-Ausstellung boykottiert haben. Nun bekomme ich sie ohne Vorwarnung untergejubelt. Unschön.
- Voreilige Politiker fordern “Killerspiel”-Verbote, stören sich aber offenbar nicht an der überdeutlichen Darstellung abscheulicher Foltermethoden in Kino und TV. Daran dachte ich schon bei “24″ - eine Serie, die ich übrigens mit Begeisterung angesehen habe. Aber: Die Macher haben mit der ersten Staffel gezeigt, dass sie Spannung auch ohne solche derb-platt-drastischen Methoden erzeugen können, wie sie sie dann ab der 2. Staffel offenbar als notwendig erachteten.
- Die Handlung von "Casino Royale" erschien mir etwas konfus. Der Film verzettelt sich irgendwo auf dem Weg zwischen missglückter Aktienspekulation, vereiteltem Terroranschlag, millionenschwerem Pokerspiel und dem Versuch, Charaktereigenschaften des Doppelnull-Agenten durch die Geschehnisse am Anfang seiner Laufbahn zu erklären.
- Ach ja, fast schon verdrängt: Dieser Liebesdialog zwischen Bond und seinem Girl gegen Ende des Films hätte fast von George Lucas sein können. Sah schon vor meinem geistigen Auge Daniel Craig ein Laserschwert zücken…
Nichtsdestotrotz: Spektakuläre Verfolgungsjagd zu Fuß am Anfang, fesselnde Action bei der Vereitelung des Anschlags auf das Flugzeug, eine spannend in Szene gesetzte Pokerpartie (wobei das sicherlich wieder Geschmackssache ist) - und eben ein wirklich guter Daniel Craig. Sagen wir mal - mit gutem Willen - drei von fünf Punkten.
alexebel, 02:49h
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