Donnerstag, 30. November 2006
"Killerspiele" und Kirche
Gerade lese ich in einer Pressemitteilung von gestern, in der es um das Treffen der evangelischen Kirchen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerrat geht:
Mit Blick auf den Amoklauf von Emsdetten erhoffen sich die Kirchen von der im Mai kommenden Jahres tagenden Innenministerkonferenz klare Regelungen mit Blick auf so genannte PC-"Killerspiele". Der zuständige Prüfungsausschuss für die Video- und Computerspiele müsse die bislang geltenden Zulassungen für bestimmte Altersgruppen überprüfen. Ministerpräsident Kurt Beck erinnerte an den Koalitionsvertrag von SPD und CDU im Bund, der ein Verbot von "Killerspielen" vorsehe.
Ich frage mich, wer eigentlich die Bezeichnung "Killerspiele" erfunden hat. Derjenige - ganz offensichtlich ein Mitverfechter der diversen kursierenden Verbotsanträge - hat einen PR-technisch genialen Coup gelandet: Alle Medien greifen das griffige Wort auf, und es suggeriert dem Medienkonsumenten sowohl als genitivus obiectivus (in diesen Spielen geht es darum, Killer zu spielen) als auch als genitivus subiectivus (diese Spiele werden von Killern gespielt) die für die Vorverurteilung erforderliche moralische Verwerflichkeit. Es käme auf dasselbe heraus, würden die Medien einen des Mordes Verdächtigten ständig schon als "Mörder" titulieren, noch bevor dessen Schuld erwiesen ist.
Ich verweise an dieser Stelle noch einmal auf mein kurzes Outing vom 21.11. sowie auf die Initiative "Du bist Spieler". Wie einseitig die Medien mit der Computerspieleszene und der Gamer-Gemeinde umgehen, liest sich sehr schön in der Diskussion um die "Sabine-Christiansen"-Sendung vom 26.11. Die Kommentare unter http://blog.sabinechristiansen.de/?p=109#comments beinhalten eigentlich alles, was zu dem Thema zu sagen ist.
Mit Blick auf den Amoklauf von Emsdetten erhoffen sich die Kirchen von der im Mai kommenden Jahres tagenden Innenministerkonferenz klare Regelungen mit Blick auf so genannte PC-"Killerspiele". Der zuständige Prüfungsausschuss für die Video- und Computerspiele müsse die bislang geltenden Zulassungen für bestimmte Altersgruppen überprüfen. Ministerpräsident Kurt Beck erinnerte an den Koalitionsvertrag von SPD und CDU im Bund, der ein Verbot von "Killerspielen" vorsehe.
Ich frage mich, wer eigentlich die Bezeichnung "Killerspiele" erfunden hat. Derjenige - ganz offensichtlich ein Mitverfechter der diversen kursierenden Verbotsanträge - hat einen PR-technisch genialen Coup gelandet: Alle Medien greifen das griffige Wort auf, und es suggeriert dem Medienkonsumenten sowohl als genitivus obiectivus (in diesen Spielen geht es darum, Killer zu spielen) als auch als genitivus subiectivus (diese Spiele werden von Killern gespielt) die für die Vorverurteilung erforderliche moralische Verwerflichkeit. Es käme auf dasselbe heraus, würden die Medien einen des Mordes Verdächtigten ständig schon als "Mörder" titulieren, noch bevor dessen Schuld erwiesen ist.
Ich verweise an dieser Stelle noch einmal auf mein kurzes Outing vom 21.11. sowie auf die Initiative "Du bist Spieler". Wie einseitig die Medien mit der Computerspieleszene und der Gamer-Gemeinde umgehen, liest sich sehr schön in der Diskussion um die "Sabine-Christiansen"-Sendung vom 26.11. Die Kommentare unter http://blog.sabinechristiansen.de/?p=109#comments beinhalten eigentlich alles, was zu dem Thema zu sagen ist.
alexebel, 12:49h
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