Montag, 12. März 2007
Öfter protestieren!
Ein wenig fühlt sich der Schreiber dieser Zeilen in die 1980er Jahre zurückversetzt, betrachtet er die beiden großen Themen auf der Agenda von Politikern wie Kirchenleuten in diesen Tagen: Frieden und Umwelt. Ziemlich genau vor 20 Jahren sammelte ich Unterschriften gegen Walfang und Robbenjagd, sorgte mich um den deutschen Wald und trug beim Wandertag meinen Rucksack, an dem ein "Atomkraft-Nein-danke"-Button prangte, demonstrativ vor meinem Physiklehrer zur Schau. Das "Ozonloch" war damals das Symbol für eine Klimakatastrophe globalen Ausmaßes, wie es heute der "Treibhauseffekt" ist. Ungefähr zur gleichen Zeit hatten Friedensgebete in Ost und West Hochkonjunktur und nahmen Hunderttausende an Anti-Atom-Demos teil.
Frieden und Umwelt - es ist nicht so, als seien diese Themen in den vergangenen 20 Jahren nicht immer und stetig im Bewusstsein gewesen. Golfkrieg, Kosovokrieg, Irakkrieg, die Zunahme des internationalen Terrorismus und der Kampf gegen ihn brachten erneut Friedensgebete, Demonstrationen, zunehmend auch die Qualifizierung von Friedensfachkräften und die Entwicklung von Methoden friedlicher Konfliktbewältigung hervor. Und das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz ist schon 1997 beschlossen worden und 2005 in Kraft getreten.
In den letzten Tagen häuften sich jedoch die Meldungen über ganz konkrete Vereinbarungen sowie erstaunlich unzweideutige Äußerungen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt als EU-Ratspräsidentin eine 20-prozentige Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 durch. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, verlangt von der EU, ihre Rüstungsexporte kräftig zurückzuschrauben. Und die Hannoveraner Bischöfin Margot Käßmann fordert neben der Stellungnahme gegen Krieg und Gewalt auch die Abschaffung der Wehrpflicht.
Auch wenn mit Beginn der 1990er der reine Protest in Form von Demonstrationen an ein Ende gelangt war: Dass es zu oft "Fünf nach Zwölf" (Merkel zur Klimasituation) wird, bevor etwas unternommen wird, könnte damit zusammen hängen, dass uns der Protest abhanden gekommen ist. Protestieren allein brachte nicht weiter, weil keine positiven Gestaltungsmethoden entwickelt wurden. Nur positiv zu gestalten und auf den Protest zu verzichten lässt jedoch denjenigen freie Hand, die an ihrer bisherigen Handlungsweise nichts ändern wollen.
Also: Bitte wieder öfter protestieren!
Frieden und Umwelt - es ist nicht so, als seien diese Themen in den vergangenen 20 Jahren nicht immer und stetig im Bewusstsein gewesen. Golfkrieg, Kosovokrieg, Irakkrieg, die Zunahme des internationalen Terrorismus und der Kampf gegen ihn brachten erneut Friedensgebete, Demonstrationen, zunehmend auch die Qualifizierung von Friedensfachkräften und die Entwicklung von Methoden friedlicher Konfliktbewältigung hervor. Und das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz ist schon 1997 beschlossen worden und 2005 in Kraft getreten.
In den letzten Tagen häuften sich jedoch die Meldungen über ganz konkrete Vereinbarungen sowie erstaunlich unzweideutige Äußerungen. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt als EU-Ratspräsidentin eine 20-prozentige Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 durch. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, verlangt von der EU, ihre Rüstungsexporte kräftig zurückzuschrauben. Und die Hannoveraner Bischöfin Margot Käßmann fordert neben der Stellungnahme gegen Krieg und Gewalt auch die Abschaffung der Wehrpflicht.
Auch wenn mit Beginn der 1990er der reine Protest in Form von Demonstrationen an ein Ende gelangt war: Dass es zu oft "Fünf nach Zwölf" (Merkel zur Klimasituation) wird, bevor etwas unternommen wird, könnte damit zusammen hängen, dass uns der Protest abhanden gekommen ist. Protestieren allein brachte nicht weiter, weil keine positiven Gestaltungsmethoden entwickelt wurden. Nur positiv zu gestalten und auf den Protest zu verzichten lässt jedoch denjenigen freie Hand, die an ihrer bisherigen Handlungsweise nichts ändern wollen.
Also: Bitte wieder öfter protestieren!
alexebel, 16:31h
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